Juni 2015

Begleiten Sie unseren Chronisten an Bord der Costa neoRomantica und erleben Sie beeindruckende Fjordlandschaften und grandiose Naturerlebnisse. Mächtige Gletscher und wunderschöne Naturschauspiele machen diese Reise zu etwas ganz Besonderem.

Ihr Chronist

Liebe Leser, mein Name ist Manfred, Baujahr 1950.

Wir haben zwar ein Ferienhaus im Markgräflerland, dass wir auch immer wieder gern aufsuchen. Jedoch zieht es uns, meine Frau und mich immer wieder hinaus in die große weite Welt. Es gibt ja noch so viel zu entdecken.

Viel Spaß beim Lesen und Grüße, diese mal von den Norwegischen Lofoten.
Manfred

1. Tag: Anreise

Es geht dieses Mal in den Norden, die Inselgruppe der Lofoten weit oben im hohen Norden Norwegen´s. Von Basel aus startet der Flug um 8.50 Uhr nach Hamburg. Pünktlich heben wir ab und sind nach gut einer Stunde am Flughafen in Hamburg. Nachdem wir unsere Koffer erhalten haben gehen wir, bestückt mit viel Gepäck, es soll ja kalt werden, in Richtung S-Bahn.

Im Gang taucht ein Mann auf, mit einem kleinen, blauen Schild mit der Aufschrift "Costa". Ich frage ihn ob er vom Limousinen Service ist und uns zum Schiff bringen wird. Nein keine Limousine, aber ein Bus würde, dass übernehmen und uns zum Schiff an der Hafen City in der Speicherstadt in Hamburg bringen. Na ja, eine tolle Überraschung, denn wir hatten uns bereits Gedanken gemacht wie wir über den Hauptbahnhof und weiter mit der U-Bahn zur Kreuzfahrt Anlegestelle gelangen.

Hamburg wurde von Karl dem Großen 808 an dem Zusammenfluss von Alster und Bille gegründet. Heute ist Hamburg einer der bedeutendsten Seehäfen in Europa nicht nur für Kreuzfahrtschiffe. Mit dem Bus in der Nähe der noch nicht vollendeten Harmonie angekommen, geht es sehr flott und ohne große Probleme auf das Schiff, der NeoRomantica. An Bord werden wir erst gebeten, ins Restaurant zu gehen. Die Zimmer sind noch nicht alle fertig und man würde uns über den Bordfunk weiter informieren.

Erst Essen fassen, lecker, sehr lecker sogar. Dann das Zimmer belegen, Innenkabine klein aber fein und mit viel Stauraum. Wir brauchen doch etwas Zeit um unsere Sachen gut in den Schränken unterzubringen. Dann erkunden wir das riesige Schiff, wo sind die Restaurants, was ist wo auf welchem Deck, auf welcher Etage liegen die Geschäfte. Als nächstes überrascht uns die Mannschaft mit einer Rettungsübung. Alle, aber wirklich alle müssen mit der umgelegten Rettungsweste am Sammelpunkt erscheinen. Chaos hoch drei, hoffe wenn wirklich etwas passiert, dass dann die Mannschaft nicht als erstes von Bord geht und der Kapitän als letzter das Schiff verlässt.

Leider fängt es gegen 18.00 Uhr an zu regnen, so fällt das Ablegen des großen Schiffs in Hamburg sprichwörtlich ins Wasser. Schnell nimmt die NeoRomantica Fahrt auf, entlang der Alster, den schicken Häusern in Richtung Norden. Für uns geht es heute nur noch zum Abendessen und dann ab ins Bett, sind lange genug auf den Beinen. Wir werden ja schließlich nicht jünger.

2. Tag: Erholung auf See

Es ist Sonntag und wir haben einen ganzen Tag auf See.

Es geht weiter in den hohen Norden, hohe Wellen und wechselweise Sonne und Wolken begleiten uns. Das Schiff schwankt, nur schwer finden wir aus dem Bett, das leichte schaukeln und das rauschen der Klimaanlage sind angenehme Begleiter zurück in den Schlaf. Trotz der kleinen, aber feinen Kabine braucht es Zeit um fertig angezogen zum Restaurant frühstücken zu gehen.

Viele Keller wuseln durch den Saal, der eine mit Kaffee, der andere mit Brot oder Bötchen, Wurst oder Käse, es bleibt nicht viel Zeit sich zu entscheiden. Nach dem Frühstück wollten wir gestärkt den Tag in der Sauna und dem Whirlpool verbringen. Gegenüber der Auskunft zuhause, dass der Wellnessbereich kostenlos genutzt werden kann müssen wir leider erfahren, dass hier pro Tag 35 € pro Person verlangt werden. Also werden wir andere Alternativen suchen müssen.

Erst die Rettungsübung, sie ist Pflicht für alle Passagiere und Besatzung. Danach wird das Ausflugsprogramm in der Grand Bar vorgestellt. Wer nicht bereits die wenigen Kontingente zuhause am Computer reserviert hat, muss jetzt die Chance nutzen noch rechtzeitig Landausflüge zu buchen. Zu den vier die wir bereits sicher haben, kommen zwei weitere hinzu, davon später mehr.

Dann holt uns bereits Mittagszeit ein, im Selbstbedienungsrestaurant liegt ein Spanferkel und schaut uns traurig an. Auf dem Teller ohne Kopf und Füße, lässt es sich dann aber sehr gut essen. Aber auch die anderen Speisen sind vorzüglich.

Oben an Deck angekommen, eingewickelt in Decken geniessen wir die Sonne, trotz kalten Wind und niedrigen Temperaturen. Am Abend schmeißen wir uns in Schale, im Restaurant Botticelli dinieren wir mit einer erlesenen Vorspeise, dem Zwischengang, einem Hauptgang, Käse und dann die Nachspeise, so wie den dazu gehörigen Weinen. So lässt sich es aushalten, ja leben wie Gott in Frankreich, dass ist auf dem Schiff kein Problem.

Angekommen in der Grand Bar läuft bereits das Abendprogramm, das internationale, freundliche Personal ist stets zur Stelle um uns mit Getränken zu versorgen. Tanzmusik mit Liveband, der Saal ist voll und es wird viel getanzt. Die Sonne unterdessen will nicht untergehen, was nicht an den bereits getrunkenen Cocktails liegt.

Gegen 23.50 Uhr gehen wir, draussen ist es noch immer nicht dunkel,dann doch ins Bett. Morgen in der Frühe, so gegen 4.00 Uhr werden wir im Hafen von Haugesund anlegen. Mit bekommen werden wir das Manöver sicher nicht, aber wenn wir dann doch wach werden können wir auf den Hafen und die Stadt schauen, na dann bis Morgen.

3. Tag: Hausgesund

Haugesund, irgendwann am frühen Morgen hat unser Schiff im Hafen angelegt. Unbemerkt der Reisenden und der Einwohner der kleinen Stadt. Sie ist eine junge Handelsstadt an der Südwestküste Norwegens mit rund 36.000 Einwohnern. Die Stadt liegt an der Nordseeküste, etwa in der Mitte zwischen Bergen und Stavanger.

Haugesund liegt am Karmsund dem historischen "Nordvegen", dem Namensgeber für Norwegen und die Heimat der Wikingerkönige. Über den Karmsund führt seit 1955 eine 690 m lange Brücke in die Nachbarkommune Karmoy. Haugesund bezeichnet sich als junge Stadt in alter Schale. Der Name setzt sich aus Haugen (Hügel) und Sund (Meerenge) zusammen. Haugesund entstand als Umschlagpunkt und Poststelle für Seefahrer und Fischer zur Zeit der boomenden Heringsfischerei Ende des 19. Jahrhunderts.

Bei Haraldshaugen soll König Harald Harfarge, genannt Harald Schönhaar, der Sage nach begraben liegen. Ein 1872 errichteter Obelisk mit 29 kleineren Monumenten aus 29 Landesteilen erinnert an die Reichsgründung und den Reichsgründer Harald Schönhaar. Nach einem ausgiebigen Frühstück, nehmen wir den Shuttlebus vom Hafen in die City von Haugesund. Erster Besuch, die Erlöserkirche "Var Frelsers Kirke". Sie besticht durch ihre Eleganz der hölzernen und reich verzierten Deckenkonstruktion. Eine Einkaufsstrasse, gleichsam Fussgängerzone lädt den Besucher zum bummeln ein. Unzählige kleine Geschäfte, Restaurants und Bars ziehen sich entlang der Sorhautgata. Natürlich wie sollte es anders sein, genießen wir den Sonnenschein bei einem ausgiebigen Spaziergang durch die Stadt. Am späten Nachmittag sind wir zurück, zu Fuß, ein wenig Bewegung tut gut, auf der NeoRomantica.

Noch ein paar Sonnenstrahlen ausnutzen in dem man an Deck im Liegestuhl verweilt. Aber gegen 18.00 Uhr wird es Zeit zum Wäschewechsel, ab in die Kabine, frischmachen, sich umziehen um dann ins Restaurant zu gehen. Wir haben Glück, ein Fensterplatz zur Landseite hin. Kurz nach der delikaten Vorspeise legt das Schiff ab und nimmt Fahr auf in Richtung Kristiansund.

Langsam gleitet das Schiff aus den Hafen, der Anblick der kleinen Stadt verschwindet und die karge, schroffe Landschaft mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund treten hervor. Jeden Tag werden es mehr Stunden an dem es länger hell bleibt. Heute soll sich der Himmel erst gegen 23.00 Uhr verdunkeln, also sitzen wir noch lange in der Grand Bar Piazza Italia bei einem Cocktail und bewundern in der Abenddämmerung die vorbeiziehende Landschaft und das weite, aufgewühlte Meer.

4. Tag: Kristiansand

Heute legen wir erst um 13.00 Uhr mit Hilfe eines Lotsen im Hafen von Kristiansund an. Da wir den Vormittag genügend Zeit hatten uns auszuruhen und ausgiebig zu essen, fällt es uns nicht schwer um 14.15 Uhr einen Ausflug anzutreten.

Zuerst besichtigen wir die Stabkirche von Kvernes. Um 1300 erbaut ein religiöses Zeugnis und einer der ältesten Kirchen in Norwegen. Der Holzbau liegt auf einem Hügel oberhalb der Bucht. Innen empfängt uns die kleine Kirche mit vielen Ornamenten an Wänden und Decken. Der Altarraum mit vielen Abbildungen heiligen Figuren und Zehnen aus dem alten Testament.

Weiter führt uns der Weg, durch eine traumhafte Landschaft zur Atlantikstraße. Atemberaubend, spektakulär ist die Straße mit ihren acht gewundenen Brücken und tollen Ausblicken auf das Meer. Eine Reise durch eine kaum zu beschreibende Landschaft. Grüne Wiesen und kleine bunte Häuser, wechseln mit Felsformationen und Torfebenen. Die Straßen sind sehr gut ausgebaut, aber meistens nur einspurig so, dass alle paar Meter eine Ausweichstelle eingerichtet wurde. Spät am Abend erreichen wir wieder das Schiff. Es ist spät geworden, wir schaffen es jedoch noch gerade im Restaurant Botticelli zu Abend zu essen. In der Grand Bar Piazza Italia lassen wir dann den Tag ausklingen.

Vor einem Panoramafenster sitzend, mit einem Drink in der Hand schauen wir uns um 23.36 Uhr den Sonnenuntergang an. Danach wird es langsam Zeit sich auf die Kajüte zu begeben, morgen liegt ein Tag auf See vor uns. Es geht von Kristiansund nach Bodø.

Kristiansund ist eine Hafenstadt auf drei durch Brücken verbundenen Inseln im Norden von Norwegen. Die Stadt liegt ca. 190 km westlich von Trondheim an der norwegischen Küste. Der höchste Punkt der Kommune ist der Freikollen (629 m) auf der Insel Frei. Bei Ausgrabungen wurden Siedlungsplätze gefunden, die ca. 10.000 Jahre alt sind. Der Hafen wurde bereits in der Steinzeit genutzt. Ab den Jahr 1750 wurde hier hauptsächlich mit Holz gehandelt. Der Holzhandel wurde noch im 17. Jahrhundert vom Heringshandel ersetzt. Ab dem Jahr 1691 begann man mit der Herstellung von Klippfisch auf den Klippen rings um die Stadt. Bis zum Ersten Weltkrieg gab es eine Wirtschaftsblüte, in dieser Zeit wurde der Klippfisch nach Südeuropa, vor allem nach Spanien und Portugal, exportiert, wo er unter dem Namen "Bacalao" bekannt wurde. Die Schiffe brachten von dort als Ballast Erde mit. Mit dieser Erde wurde ein Friedhof angelegt.

Im Jahre 1941 wurde die Stadt durch deutsche Fliegerangriffe nahezu vollständig zerstört, nach dem Krieg wurde sie jedoch zum Teil im alten Stil wieder aufgebaut. Klippfisch oder auch Stockfisch diente in früheren Zeiten der massenhaften Versorgung von Schiffsmannschaften und Soldatenheeren. Handel und Versorgung mit so konservierten Fischen beeinflussten in erheblichem Maß die Entdeckungen und die Weltpolitik der westlichen Welt. Als die Eroberung Amerikas die Versorgung der Schiffsbesatzungen mit unverderblichen Lebensmitteln erforderlich machte, besann man sich auf die lange bekannte Tradition der Konservierung mit Salz.

Durch den starken Rückgang der Kabeljaubestände in den letzten Jahrzehnten ist der klassische Stockfisch heute relativ teuer geworden und hat somit seinen Ruf als Arme-Leute-Essen weitgehend verloren. Stockfisch kann gewässert zubereitet oder roh gegessen werden. Wässern bedeutet, dass der Fisch in reichlich Wasser kühl gestellt wird. Nach zwei bis drei Tagen, je nachdem wie häufig das Wasser gewechselt wird und nach geschmacklicher Vorliebe, ist der Fisch bereit zur Weiterverarbeitung in der Küche. Die echt norwegische Variante lautet, den Fisch etwa 5 Tage in 4 °C kaltem Wasser einzulegen.

5. Tag: Erholung auf See

Ein Tag zum Ausruhen und um sich Sonne und kalten Wind um die Nase wehen zulassen. Wir schippern von Kristiansund in Richtung Bodø. Das weite Meer einsam und verlassen, der Wellengang mäßig.

Das Boot bietet dafür genügend Abwechslung, vom Casino über Einkaufen, Wellness, Tanzparty, Kochvorführung und noch einiges mehr. Also es wird für uns sicherlich nicht langweilig.

Laut unseren Unterlagen geht die Sonne ab heute auch nicht mehr unter, es wird immer hell bleiben und unser Biorhythmus tickt nicht mehr richtig. Das Leben, Dolce Vita kann so schön sein.

6. Tag: Bodø (Norwegen)

Es ist bereits Donnerstag, es ist wirklich nicht richtig dunkel geworden, keine Nacht, 24 Stunden Tag gleich 24 Stunden Sonne. Da wir sehr früh aufstehen mussten sind wir gestern nur bis kurz nach 22.00 Uhr im Schiff unterwegs gewesen.

Um 21.00 Uhr wurde noch mit einen großen Festakt die Überquerung des, nein nicht Weißwurst-Äquator, auch nicht der richtige Äquator sondern der Polarkreis gefeiert. Mit einem Festakt und der Bitte um Einlass in das Reich der Wikinger wurden wir getauft und haben jetzt das Recht den äußersten Norden Norwegens zu besuchen. Und, dass sogar mit einer Urkunde unterschrieben von unserem Kapitän Salvatore Donata.

Aufstehen in Bodø um 5.30 Uhr, Frühstück und um 7.00 Uhr geht es los auf eine Fahrt mit dem Schlauchboot zu den stärksten Gezeitenstrom der Welt. Vorab geht es mit dem Bus zum Sund an die Anlegestelle. Dann bekommen wir alle einen Thermoanzug, Handschuhe Brillen und Rettungswesen, dann steigen wir ins Schlauchboot. Wer hier Rücken- oder mit dem Herzen Probleme hat sollte auf die aufregende, rasante und nasse Fahrt verzichten. Wir donnern zu den Stromschnellen, die Strudel sehen aus als wenn jemand einen Stöpsel aus der Wanne gezogen hat.

Wir fahren anschließend an einem Seeadler-Horst vorbei. Die kleinen können noch nicht fliegen und einer der Eltern ist in der Nähe des Nestes. Es geht zurück nach Bodø, wieder auspellen aus den ganzen Klamotten und zurück zum Schiff. Die Sonne brennt, im Schatten sind es sicher 27 °C, also werden wir uns den Rest des Tages ausruhen.

Bodø ist Hauptstadt der Provinz Nordland liegt nördlich des Polarkreises. Die Polarnacht dauert vom 15. bis zum 29. Dezember, die Mitternachtssonne ist sichtbar vom 2. Juni bis zum 10. Juli. Die Stadt wurde 1816 an der Stelle gegründet, an der sich damals die Faktorei Hundholmen befand. Ziel der Gründung war, die Stadt anstelle von Bergen als Handelsplatz für die nordnorwegischen Fischer zu entwickeln.

Ein starkes Wachstum verzeichnete Bodø in den Jahren zwischen 1865 und 1885 als große Heringsschwärme in die Küstenregion gelangten und gefangen wurden. Mit dem Bau der Mole und des Schiffsanlegers im Jahre 1904 entwickelte sich der Personen- und Güterverkehr durch die Schiffe der Hurtigruten. Während des Zweiten Weltkrieg wurde Bodo fast ganz zerstört. Der überwiegende Teil der Bewohner war bis zum Ende des Krieges in Notbaracken und Obdachlosenheimen untergebracht.

Während des "Kalten Krieges" war die Stadt als Luftstützpunkt der Nato Streitkräfte. In den Blickpunkt der internationalen Politik geriet die Stadt, als am 1. Mai 1960 der Pilot Francis Powers mit dem Spionageflugzeug U-2 auf dem Flug nach Bodø über der Sowjetunion abgeschossen wurde.

Es ist bereits 23.30 Uhr wir haben gut gegessen und bestaunen jetzt die Einfahrt in die Lofoten. Mehrere Inseln die wie die Pfote des Luchs ausschauen. Die Sonne steht noch ziemlich hoch am Himmel und Wolken zeichnen ein dramatisches Bild.

7. Tag: Sortland (Norwegen).

Freitag der 19. Juni, wir nähern uns Sortland. Wir haben erst 2.00 Uhr in der Früh und die Sonne steht noch immer sehr niedrig am Himmel. Schwach werden die Berge und das Meer von den Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke beleuchtet.

Es wird langsam Zeit uns dann doch zum Rückzug in unsere Kabine zu entscheiden, etwas Schlaf sollten wir uns noch gönnen. Gegen 8.20 Uhr werden wir wach, die Geräusche die das Schiff beim Anlegen macht wecken uns. Genügend Zeit haben wir für ein ausgiebiges Frühstück. Nun warten wir an Deck auf den Bus der uns zu den Ureinwohnern von Norwegen, den Sami bringen soll.

Nach einer halbenstunde Fahrt, angekommen in dem Lager der Sami empfangen uns bereits die Rentiere. Auf mit Fell ausgelegten Holzbänken um eine Feuerstelle im Sami-Zelt wird uns ihre Lebensweise näher gebracht. Darunter fallen, nur Sami dürfen Rentiere halten, die Tiere haben freien Zugang zu allen Wiesen und Feldern im ganzen Land. Sie haben eine eigene Sprache, eigene Gerichtsbarkeit und Rechtssprechung. Die Tiere sind urig, mit ihrer langen Nase und dem sehr komischen, unregelmässigen Wuchs der Geweihe. Sie sollen übrigens sehr gut schmecken, das Kilo ist drei- bis vielmal so teuer wie Rindfleisch. Leider blieb uns das probieren des Fleisches verwehrt. Nach dem Besuch des Sami-Lagers gibt es noch eine kleine Rundfahrt durch die Umgebung mit Blick auf denFjod und den Ort Sortland.

Sortland die "Blaue Stadt" liegt auf der Insel Langøya der Inselgruppe der Vesterålen. Die Gemeinde Sortland hat 10.000 Einwohner, die hauptsächlich vom Fischfang und der Weiterverarbeitung der Fische leben. Durch ein Kunstprojekt "Sortland- die blaue Stadt" ist eine andere Ansicht der Stadt entstanden. Mehrere Gebäude der Stadt wurden in verschiedenen Blauschattierungen bemalt.

Gegen 19.00 Uhr verlassen wir den Hafen und steuern durch den Fjord, weiter in Richtung Narvik. Die Costa NeoRomantica pflügt durch die Gewässer bei gleichbleibender Helligkeit. Sonnenaufgang und Sonnenuntergang gibt auch heute nicht. Der Spruch "Die Nacht zum Tag machen", kann man hier oben in Norwegen in dieser Jahreszeit wörtlich nehmen.

8. Tag: Narvik (Norwegen).

Narvik nördlich des Polarkreises mit rund 18.000 Einwohnern. Narvik liegt am Ofotfjord und ist ein wichtiger Hafen für die Verschiffung von Eisenerz. Dank des Golfstrom ist der Hafen das ganze Jahr über eisfrei und auch gleichzeitig die Ursache für das relativ milde Klima.

Um 1.30 Uhr mache ich die letzten Bilder vom Deck des Schiffes. Die Sonne scheint mir direkt ins Gesicht, es geht kaum Wind und es fühlt sich angenehm warm an. Wir werden jetzt trotzdem erstmal schlafen gehen. Fünf vor zehn werden wir durch Durchsagen für die Besatzung geweckt, sie haben Sicherheitsübungen. Aber auch für uns wird es langsam Zeit in die Puschen zu kommen. Es wird für uns ein Brunch, halb Frühstück, halb Mittagessen, angeboten und empfohlen dies auch wahrzunehmen. Denn heute ab 12.00 Uhr, gibt es eine Fahrt ins Landesinnere, ein kleines Stück über die Schwedischen Grenze, der Bahnhof liegt in Schweden. Also runter vom Schiff und ab zum Bahnhof.

Hier geht es mit der nördlichste Bahnstrecke von Narvik hinauf in die Berge des Fagernesfjellet. Die Ofotenbahnen fährt seit Anfang 19002 von den schwedischen Eisenerz Gruben zum eisfreien Hafen Narvik. Die Schwedische Grenze liegt nur gut 40 km vom Hafen entfernt. Vorbei am Rombaksbotn im Fjord, in dem noch sechs Deutsche Zerstörer liegen, die die Royal Navy 1940 versengt hat. Endstation ist Bjornfjell. Man kann es kaum glauben, Schnee, die Leute fahren Ski oder Showbord, bei fast 25 °C Wärme. Von hier geht es nun, nach einer Pause mit dem Bus über eine Panoramastraße, der Polarstraße zurück nach Narvik in den Hafen. Eine abenteuerliche Landschaft zieht vorbei. Kleine Häuser, viele kleine Seen, der riesige Fjord und die Schnee bedecken Berge im Hintergrund, einfach fantastisch.

Wir lassen uns in der Stadt Navrik absetzen. Ein Bummel durch die belebten Straßen und ein strammer Marsch zurück zur Costa. Nach 45 Minuten erreichen wir das Boot, wie gewohnt, man fühlt sich fast schon so wie zuhause auf dem Schiff, gehts munter weiter. Aufwüschen um dann gut angezogen das Restaurant zu betreten. Bei der aufmerksamen und freundlichen Bedienung werden die Speisen bestellen und dann wird fürstlich diniert. Zum Abschluß geht es zur Grand Bar, die leckeren Cocktails genießen und bei stimmungsvoller Live Musik das Tanzbein schwingen.

Eine Enttäuschung macht sich auf dem Schiff breit, der Sambuca ist finito und das auf einem italienischen Schiff. Na ja, wer flexibel ist trinkt halt etwas anderes. Wir haben erfahren, dass wir um 5.00 Uhr aufstehen dürfen, unser morgige Ausflug 6.30 Stunden beginnt sehr früh. Also heute wird es nichts mit der Mitternachtssonne. Es ist 23.00 Uhr ab ins Bett.

9. Tag: Leknes (Lofoten, Norwegen).

Es ist Sonntag der 21. Juni, bei Sonnenschein (sieh geht eh nicht unter) und etwa 20 °C, erreichen wir den Hafen in Leknes. Leknes ist eine Stadt auf der Lofotinseln Vestvagoy. Einzig und allein ein Hafen, gebaut für den Tourismus.

Von hier aus starten wir unseren Ausflug "Die malerischen Lofoten". Jetzt sieht man die im Reiseführer oder auf den Postkarten abgebildeten Motive. Kilometer weit abfallende, steil ins Meer ragende Berge. Wunderschöne kleine Fischerdörfer mit rot, gelb oder der Farbe der Reichen in weiss gestrichenen Wänden. Schneeweiße Strände, nur bei 4 °C hat man keine Lust baden zu gehen. Zudem verfolgt uns der Geruch des Stockfisch, im Museum wird uns erklärt welchen Stellenwert der Fischfang hatte.

Erst war es der Dorsch, aber heute sind es die Touristen, die das Einkommen der Bevölkerung sichert. Natürlich ist der Stockfisch immer noch Weltweit eine gefragte Delikatesse. Nicht so viel Arbeit bereitet der Tourist, aber er bringt der Wirtschaft bereits mehr ein als der Fischfang. Nach einem tollen, geschmackvollen Essen im Nusfjord, es gibt Lachs, Hering, Dorsch, Kartoffeln und Salate.

Wir fahren über die gut ausgebauten Straßen teils in Tunneln unter dem Meer führend zurück zur Costa NeoRomantica. Der Ausflug war spitze genau das, was man sich unter den Lofoten vorstellt. Kleine verträumte Dörfer, enge Buchten, eine steife Brise, viel Grün und schneebedeckte Berge. Heute sind wir geschafft, sehr schöne Eindrücke und Landschaftsbilder haben sich in unseren Köpfen eingeprägt. Eine Landschaft, ein lustiges Volk nicht beschreibbar. Sie sind stolz, solide, freundlich, lustig und gehen mit einer Gelassenheit die wir uns in Deutschland nicht vorstellen können durch den Tag.

Zum Glück steht uns jetzt ein Tag der Erholung auf See bevor. So werden wir das Dinner genießen, die nimmer untergehende, immer wieder Sonne betrachten und den einen oder anderen Cocktail bestellen bevor wir "FRÜH" ins Bett gehen. Und wir werden natürlich nicht vergessen, das Schild an die Klinke zu hängen: "Bitte nicht stören".

10. Tag: Erholung auf See

Kein Land in Sicht, es ist Montag der 22.06.2015, auf offener See. Bis um 2.00 Uhr heute Nacht haben wir zum letzten mal die Sonne ab Deck genossen. Dick eingemummelt, bewundert man die immer kleiner werdenden, schneebedeckten Bergketten. Erstaunt über Helligkeit und die Sonne die um diese Uhrzeit immer noch am Himmel steht. Trotz des beeindruckenden Schauspiel wird es Zeit ein wenig zu schlafen.

Viertel nach Zehn werden wir wach, dann gibt es ein Kaffee an der Bar um die restlichen Lebensgeister zu aktivieren. Wir befinden uns nun auf der Rückfahrt, ca. 25 Seemeilen im Meer vor der Norwegischen Küste, schaukelt unser Boot bei leichtem Wellengang. Für uns heißt es im Restaurant eine Kleinigkeit zu essen, um dann es ist leider etwas bewölkt und zu windig an Deck, in der Grand Bar zu lesen und auf das Wasser zu schauen.

Das Schiff bietet viel Abwechslung, Geschäfte mit hohen Rabatten, eine Wellness Oase mit zu hohen Preisen. Aber auch mit Shows, Quiz, Tanz- und Italienischunterricht, Video-Konzerten, Live Musik und vieles mehr. Das internationale Personal ist immer freundlich und zuvorkommend, fast alle sprechen Deutsch und Englisch.

Zweimal am Tag wird die Kabine gereinigt und wenn es sein muss neue Handtücher gebracht. Es gibt nichts zu meckern, oder doch? Ein Schiff unter Italienischer Flagge und vor zwei Tagen ist der Sambuca ausgegangen. Das ist fast genauso schlimm, als gäbe es keine Spagetti mehr. Aber ansonsten kann man mit der Leistung die hier erbracht wird sehr zufrieden sein.

Die Zeit geht schnell vorbei und wir freuen uns bereits auf das heutige Abendprogramm mit einem Pink Floyd Spezial und einer großen Tanz Show.

11. Tag: Flåm (Norwegen)

23.06. 2015 wir legen in Flam an, ein kleines Dorf mit 500 Einwohner erwartet uns bereits. In einer Gegend, umgeben von spektakulären Fjorden wird der Ort von den Touristen regelrecht überflutet. Es stehen hier mehr Hotels, Restaurants und Souvenir Geschäfte als Wohnhäuser.

Heute ist es der letzte Landgang und auch die letze Gelegenheit für einen Ausflug in Norwegen. Natürlich sollte man jetzt noch das Eine oder Andere Mitbringsel für die Daheimgebliebenen erstehen. Wir haben uns entschlossen den Fjord nach Stalheim entlang zu fahren, zum Dorf Gundvangen mit der kleinsten Stabkirche Norwegens. In der bei Hochzeiten zweimal geheiratet werden musste damit alle Dorfbewohner am Gottesdienst teilnehmen konnten.

Weiter geht es in die Skigebiete und das auf einem Berg gelegene Hotel Stalheim, um dann nach einer Kaffeepause auf der engen und steilsten Straße Norwegens, mit 13 Serpentinen, nach Undredal zu gelangen. Zurück geht es nun entlang des eindrucksvollen Fjord, den vielen atemberaubenden Wasserfällen und den blühenden Wiesen. Kurz vor der Abfahrt aus dem Hafen erreichen wir das Schiff.

Fast alle Mitreisende sind an Deck, Schulter an Schulter stehend, geht es hinaus aus dem längsten, über 240 km und auch tiefsten Fjord Norwegen den Naryfjord, hinaus auf das offene Meer. Wir hatten bisher immer Glück mit dem Wetter, die ganze Reise war die Sonne unserer ständiger Begleiter.

Bis heute, zum letzenmal sogar in der Nacht. In Flam sind wir mit aufgekrempelten Hemdsärmel herum gelaufen, laut Thermometer waren es 24 °C. "Das war spitze!"

12. Tag: Erholung auf See.

24.06.2015, der letzte Tag bricht an. Das Schiff nimmt Kurs in Richtung Hamburg. Weit draußen auf dem Meer, ca. 70 Seemeilen entfernt von der Dänischen Küste fahren wir entlang in den Süden. Nichts als Wasser und Wellen um uns herum.

Der Tag ist ausgefüllt mit der Organisation des Ausschiffen. Wie, wo, was? Die Abrechnungen prüfen, Kofferaufkleber beschriften, Koffer packen und wiegen, es gibt eine ganze Menge zu tun. Das Wetter sieht auch nicht mehr so toll aus und so fallen einem die Vorbereitungen nicht schwer.

Es bleibt trotz alle dem reichlich Zeit fürs Mittagessen und für einen gemütlichen Ausklang mit der Show, Gesang und ein paar Drinks, am Abend. Ein wenig wehmütig ist man schon, die Zeit ist viel zu schnell vergangen.

Jetzt bleibt es die vielen Eindrücke zu konservieren, eine Landschaft festzuhalten die es so sicher kein zweites Mal auf der Welt gibt.

13. Tag: Abreise

Die letzte Nacht wird noch etwas gefeiert, Show und Tanz bis in die frühen Morgenstunden. In der Nacht kommt dann der Lotse an Bord und begleitet das Schiff, die Elbe hoch in den Hafen von Hamburg.

Wir haben am Vorabend, farbige Etiketten für unsere Koffer bekommen und ein Zeitplan, wann wir von Bord gehen können. Nach dem Erwachen, bleibt uns genügend Zeit noch reichlich zu frühstücken. In der Grand Bar warten wir, dass unsere Farbe (Lila) aufgerufen wird. Ruhig und ohne Stress geht es vom Schiff, freundlich winkt noch ein Teil des Personal uns zu. In der Ankunftshalle stehen bereits die Koffer und auch der Bus, der uns zum Flughafen bringt ist bereits eingetroffen.

Der Rest ist nun einfach, mit dem Flieger weiter nach Basel und dann sind wir Hause. Wie heißt es doch, "EineSeefahrt die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön,…".

Wir haben viel Glück gehabt, erstmal mit dem Wetter, bis zu 25 °C. Dann die ausgesuchten Ausflüge haben bleibende Eindrücke von dem wunderschönen Norwegen hinterlassen. Das Schiff, die Costa NeoRomantica, übersichtlich, mit zuvorkommenden Personal, einem guten Programm und tollen Speisen und Getränken. Was will man da mehr?

Ihr Reiseverlauf

Ihr Reiseverlauf Lofoten

13.06 -  Hamburg (Deutschland), Individuelle Anreise und Einschiffung.
14.06. -  Erholung auf See.
15.06 -  Haugesund (Norwegen).
16.06. -  Kristiansand (Norwegen).
17.06. -  Erholung auf See.
18.06. -  Bodø (Norwegen).
19.06. - Sortland (Norwegen).
20.06. -  Narvik (Norwegen).
21.06. -  Leknes (Lofoten, Norwegen).
22.06. -  Erholung auf See.
23.06. -  Flåm (Norwegen).
24.06. -  Erholung auf See.
25.06. -  Hamburg (Deutschland), Ausschiffung und individuelle Heimreise.
Routenänderungen vorbehalten.

Ihr Premium-Schiff: Costa neoRomantica
Die ehemalige Costa Romantica wurde zu ihrem 18. Geburtstag in ein komplett anderes Schiff verwandelt und heißt seit den Umbaumaßnahmen, welche im Februar 2012 abgeschlossen wurden, Costa neoRomantica. Entdecken Sie das Schiff neu und lassen Sie sich von eleganten und exklusiven Details überraschen. Kulinarisch verwöhnt werden Sie in den 4 Restaurants an Bord, zu denen auch das Club Restaurant neoRomantica sowie das Samsara Restaurant (mit Reservierung und Gebühr) gehören. Zusätzlich gibt es die "Pizzeria Capri", die über den ersten Holzofen an Bord eines Kreuzfahrtschiffes verfügt, und den "Grill Capri". Erlesene Weine und Käsespezialitäten können Sie in der Enoteca Verona probieren oder lassen Sie es sich in der Chocolate & Coffee Bar gut gehen, wo es neben hausgemachten Schokoladensorten und Pralinen auch einen Schokoladenbrunnen gibt. Ein ganz besonderes Highlight der Costa neoRomantica befindet sich im ehemaligen Theater, welches zu einem 4.400 m² großen Wellness-Bereich umgebaut wurde. Das Samsara Spa befindet sich auf zwei Decks und ist mit Fitnesscenter, Thalassotherapie-Pool, Sauna, Türkischem Dampfbad, mehreren Räumen für Anwendungen und Solarium ausgestattet. Auf dem Sonnendeck befindet sich neben Swimming- und Whirlpools auch ein Jogging-Parcours. Ihre Abende können Sie im Casino, in der Diskothek, der Grand Bar oder der Show Lounge mit Tanzfläche verbringen. Die Costa neoRomantica wird Sie mit ihrem neuen edlen Interieur beeindrucken und macht jede Kreuzfahrt mit ihr zu einem besonderen Erlebnis.